Filagra, ein offenes Rätsel
Service / Informationen
- Strecke: 4,5 km
- Höhendifferenz: 325 m
- Benötigte Zeit: ca 1 Std. 30 Min.
- Ausgangspunkt: Bucht von Griheza
- Endpunkt: Bucht von Griheza
- Schwierigkeit: Mässig steiler Aufstieg, meist auf Fahrweg.
Kurze Wanderung von einer malerischen Bucht zu einer rätselhaften Festungsruine.
Antike Festung oder mittelalterliche Raubritterburg?
Auf der Bergkuppe von Filagra sind zwar deutliche Mauerreste zu sehen. Da der Ort aber nie wissenschaftlich untersucht worden ist, bleibt seine Bedeutung rätselhaft. Auch die zahlreichen Scherben, die man beim Aufstieg auf dem Boden verstreut finden, helfen kaum weiter.
Der schmale Fahrweg führt durch schattenlose, niedrige Macchia auf einen Bergsattel, und von dort auf einem Pfad auf die Bergkuppe hinauf. Nicht ausgeschildert, aber leicht zu finden.
Bergkamm und Festung Filagra.
Bucht von Griheza.
Kapelle auf dem Gipfelpunkt.
Gemäuer auf Filagra.
Detailbeschreibung der Wanderung
Auf engen Kurven von Gianitsi zur Bucht Griheza.
Anfahrt
Wir starten in Karistos, der Hafenstadt ganz im Süden der Insel. Auf der Hauptstrasse Richtung Norden gelangt man nach 14 km auf eine etwas überdimensionierte Kreuzung. Links geht's nach Marmari; wir nehmen aber die Abzweigung nach rechts, Richtung Gianitsi, das wir nach weiteren rund 14 km erreichen. Vom pittoresken Bergdorf aus stechen wir einen steilen Fahrweg hinunter in die einsame Bucht von Griheza. In der Bucht und am besten noch vor dem Fluss findet sich ein Platz zum Parken.
Mauern und Türme, schwach erkennbar.
Soweit der Blick und die Töne reichen...
Von der Bucht zum Gipfel
Auf der linken Seite der Bucht erhebt sich ein steiler Bergklotz, unser Ziel. Bereits von hier aus erkennt ein scharfes Auge Mauerreste, ganz in der Höhe unterhalb des Kamms.
Wir überqueren den Bach und die Bucht und nehmen den Fahrweg unter die Füsse, der in Serpentinen den Hang hinauf führt. Nach 10 Minuten ignorieren wir eine erste Abzweigung nach links und wandern weiter, nun meer- und bergwärts. Nach weiteren 10 Minuten stossen wir auf ein Steingebäude unterhalb des Strässchens. Unmittelbar dahinter befindet sich die zweite Abzweigung nach links, die wir nun nehmen. Sie führt uns auf einen Bergsattel hinauf.
Haben wir den Sattel erreicht, so gehen wir noch ein kleines Stück weiter, um die prächtige Aussicht auf die einsame Ostseite Euböas und die gegenüberliegende Insel Skyros zu geniessen. Dann kehren wir wieder auf den Sattel zurück.
Nun zweigt links der Fahrstrasse, Richtung Osten, ein steiler Fusspfad in den lockeren Bergwald hinauf (Steinmännchen!). Nach 10 Minuten Aufstieg erreichen wir die Krete und betreten damit die höher gelegenen Teile der Festung. Hier auf dem westlichen Kammende stehen zwei Kapellen, eine davon mit Glocke.
Die Ruinen der Festung erstrecken sich vor unserem Auge weiter Richtung Osten. Wegen dem dichten Buschwerk besteht kaum eine Möglichkeit, den Mauerresten näher zu kommen. Die Situation lässt sich von hier aus aber gut überblicken. Und mit etwas Glück sehen wir bis an das südliche Ende von Euböa, das Kap Kafireas, auch Cavo d'Oro genannt.
Eretria und Platauroi
Filagra und Licario
Felsen in der Bucht von Griheza.
Zurück zur Bucht
Auf dem gleichen Weg kehren wir zurück. Je nach Jahreszeit ist nun ein Bad im Meer angesagt, wozu der feine Sand und das blaue Wasser der Bucht einladen. Auf jeden Fall lohnt sich ein Blick auf die eindrücklichen Felsformationen, welche die Bucht einrahmen.
Schon die Hinfahrt durch das grüne Tal ist ein Erlebnis. Bein unserer Wanderung vom 12.5.2018 konnten wir den Weg zu den Ruinen leicht finden, auch wenn keine Steinmännchen mehr vorhanden waren. Das Besichtigen der Mauerreste in nordöstlicher Richtung war kein Problem, bis hin zu den Resten eines Turmes über dem Kap mit fantastischer Rundumsicht. Die Geissen haben zahlreiche Pfade ausgetreten und alles auch gut gedüngt. Eine interessante, weitläufige Anlage. Dabei hat man immer wieder die schöne Bucht mit dem Grieza-Strand im Blickfeld.
Um den Ausflug etwas zu verlängern und daraus eine Rundwanderung zu machen, sind wir nach der Besichtigung der Ruinen zurück zum Aussichtspunkt in Richtung Osten und dem Weg bis zur ersten Kreuzung gefolgt. Dort sind wir rechts weiter in Richtung Kapelle Agion Ioannis, aber schon 150 m nach der Kreuzung auf den Pfad scharf rechts eingebogen. Dort geht es über Felder und durch Wälder – in sicherer Distanz zu den kläffenden Hunden bei den Schafställen – Richtung Norden zu den Ruinen einer Bauernsiedlung. Nach den Ruinen stiegen wir durch den Olivenhain hinauf und kamen bald auf den Weg, der das Kap Filagra umrundet und beim Steinhaus zurück auf den Hinweg führt.
Das Ausruhen am einsamen Grieza-Strand mit den farbenfrohen kleinen Kieselsteinen haben wir dann auch noch voll genossen.