Wasserreiche Katarakte und ein trockener Berg
Service / Informationen
- Strecke: 7 km
- Höhendifferenz: 360 m
- Benötigte Zeit: ca 3 Std.
- Ausgangspunkt: Parkplatz
- Endpunkt: Parkplatz
- Schwierigkeit: Stellenweise steiler Aufstieg
Für diese ausgeschilderte Bergwanderung wird gutes Schuhwerk empfohlen, evtl. auch Wanderstöcke. In der Hochsaison ist mit vielen Wanderern zu rechnen, da die Wasserfälle eine vielbesuchte Touristenattraktion darstellen.
Wasser im Überfluss...
Für Griechen sind Wasserfälle ein seltenes Naturschauspiel. Die Katarakte von Drimona in Nordeuböa sind deshalb besonders im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel.
Einen Gegensatz zur wasserreichen Drimona-Schlucht bildet der Xiro Oros, dessen Gipfel – wie der Name sagt – völlig trocken und baumlos ist («xiros» heisst trocken).
Die Wasserfälle von Drimona.
Zum Gipfel des Xiros Oros.
Begegnung im Unterholz.
Auf dem Gipfel.
Detailbeschreibung der Wanderung
Anfahrt
Ausgangspunkt der Wanderung ist Rovies, das antike Orobiai, an der Südküste von Nordeuböa. Wahrzeichen des Ortes ist die mittelalterliche Burg, die von Wilhelm von Villehardouin erbaut worden sein soll.
Die Burg von Rovies
Der leichte Einstieg zum Xiro Oros.
Oberhalb des Ortes verlassen wir die Hauptstrasse und zweigen nach rechts in die Nebenstrasse nach Kerasia ab. Ein Schild weist auf die Wasserfälle von Drimona. Kurvenreich geht's talaufwärts, unterhalb am offenbar weitberühmten Männerkloster Osios David vorbei (Autocars mit Pilger aus Rumänien!) bis zu einem schattigen Tälchen, wo wir den Sipias-Bach überqueren. Nun sind es nur noch ein paar hundert Meter talaufwärts bis links ein Holzpavillon mit Picknickplatz und ein Brunnen auftaucht. Hier kann man parkieren, und genau auf der gegenüberliegenden Strassenseite bezeichnet ein hölzerner Wegweiser den Einstieg in die Wanderung zum Xiro Oros.
Mischwälder im Herbst.
Stets aufwärts.
Auf dem Gipfel.
Aufstieg auf den Xiros Oros
Der Aufstieg ist leicht, da wir den offiziellen rot-weissen Wandermarken folgen können. Der ausgebaute Weg führt durch dichten Wald; ein Teppich von trockenen Piniennadeln dämpft unsere Schritte. Nach 15 Minuten erscheint ein Waldsträsschen, dem wir nach links folgen. 300 m später zweigt der Fusspfad wiederum nach rechts ab. Durch schattigen Wald und duftende Macchia steigen wir hoch. Wir stossen auf eine kleine Lichtung mit Picknickplatz und Spielgeräten. Hier nicht das Waldsträsschen nehmen, sondern den bergwärts führenden Pfad nach rechts. Nun geht's ständig bergauf, teils steil und steinig, teils durch ebene Waldstücke. Langsam lösen Tannen die Pinien ab, der Wald wird lichter und nach ungefähr einer Stunde schweisstreibenden Aufstiegs ist der Unterstand auf dem Gipfel des Xiros erreicht.
Der Rundblick ist atemberaubend: Direkt unter uns die im Herbst bunt gefärbten Laubwälder, grüne Hochweiden und sogar das Kloster Osios David, an dem wir vorbei gefahren sind. In der Ferne auf der einen Seite der Golf von Nordeuböa mit dem Parnassos im Hintergrund, auf der andern Seite die Ägäis mit den beiden Inseln Skopelos und Skyros. Auch die Südspitze des Pilion ist gut sichtbar. Den Berg Athos allerdings, der bei klarem Wetter angeblich ebenfalls sichtbar sein soll, haben wir nicht erspäht.
Parnassos
Oberhalb der Wasserfälle von Drimona.
Rückweg bis zu den Wasserfällen
Der Abstieg dauert, da es ja auf demselben Weg und nur abwärts geht, etwa eine Stunde. Dann stehen wir wieder auf der Teerstrasse beim Parkplatz. Von hier aus ist der Weg zu den Wasserfällen gut ausgeschildert. Der Touristenparcours ist mit Steinplatten gepflästert und sogar mit Ruhebänken ausgestattet. Die Sturzbäche sind allerdings eindrücklich, und die darunter liegenden Wasserbecken reizen fast zu einem Bade, was aber ausdrücklich verboten ist...
Dieser Weg ist für griechische Verhältnisse ein Paradeweg – schön ausgebaut und bestens markiert. Trotzdem waren wir den ganzen Tag alleine.