Von Türmen und Töchtern
Service / Informationen
- Strecke: 8 km
- Höhendifferenz: 90 m
- Benötigte Zeit: ca 2 Std.
- Schwierigkeit: Keine. Turnschuhe genügen.
Ebene Wanderung von einem venezianischen Turm aus durch Gemüsegärten und offene Felder. Abschliessend: Besuch von Triada, Wohnsitz eines griechischen Freiheitshelden des 19. Jahrhunderts.
Zuerst eine Wanderung, dann etwas Geschichte
Die ebene Wanderung ohne nennenswerte Steigungen berührt zwei Kapellen, von denen besonders die zweite an einer Quelle landschaftlich reiszvoll gelegen ist. Wir streifen durch ausgedehnte Gemüsegärten und Plantagen.
In Triada, dem ehemaligen Wohnsitz der berühmten Familie Kriezotis, verbirgt sich ein Stück heroische Geschichte Griechenlands und eine dramatische Liebesgeschichte mit königlicher Beteiligung.
Detailbeschreibung der Wanderung
Anfahrt
Von Psachna aus führt eine gute Strasse ostwärts ins Landesinnere Richtung Triada. Schon nach 4 km ist der venezianische Turm unmittelbar links der Strasse gut sichtbar. Wir nehmen den Feldweg und parkieren hinter dem Turm.
Lechtende Melonen im grünen Feld.
Die erste Kapelle.
Vom Turm zur lebensspendenden Muttergottes
Hinter dem Turm beginnt der Feldweg in ein kleines Tal hinein. Schon bald verklingen die Motorengeräusche in unserem Rücken; wir hören Vogelgezwitscher. Entlang von Gemüsegärten gehts vorwärts.
Nach 20 Minuten erreichen wir ein Pinienwäldchen [1], wo wir nach rechts abzweigen. An dieser Stelle werden wir auf dem Rückweg wieder vorbeikommen. Nach dem Überqueren eines kleinen Baches ist die erste Kapelle rechts des Weges bald erreicht. Ein kleiner Picknickplatz aus Beton lädt kaum zum Verweilen ein. Der Hauptweg steigt links an, wir jedoch biegen nach rechts in ein kleines Tal hinab. Nun im Herbst blühen links und rechts des Weges in leuchtendem Gelb die sogenannten Spritzgurken.
Der Turm von Triada
Hier geht's lang!
Die Lebens- und Wasserspenderin.
Im kühlen Talgrund plätschert ein Bach; nach wenigen Augenblicken stösst der Weg auf ein von rechts unten kommendes Strässchen. Wir biegen links ab und steuern ins Tal hinauf. Bald öffnet sich uns der Blick nordwärts auf die sanften Ausläufer des Dirfis, mit 1743 m ü.M. der höchste Berg der Insel.
Der Wasserreichtum hat wohl schon seit jeher den Anbau von Gemüsen und Früchten begünstigt.
Kein Wunder stossen wir nach einem Kilometer auf eine etwas vergammelte Tafel mit der Aufschrift « Zoodochos Pigi», das ist nämlich der Name der Kapelle, die wir in einem Abstecher nun besuchen. Sie ist der Muttergottes, der Lebensspenderin, geweiht. Hier werden wohl an Feiertagen grosse Feste gefeiert. Davon zeugen nicht nur die meterlangen Tische und Bänke, sondern auch die riesige Feuerstelle, an der gleichzeitig zehn Schafe nebeneinander gebraten werden können!
Durch den Pinienwald...
... zum offenen Feld mit der Zypressenreihe.
Von der Quelle zurück zum Turm
Wieder zurück auf dem Fahrsträsschen biegen wir nach links und stossen nach 10 Minuten auf ein kleines Betonhäuschen mit Sitzbank [2]. Nochmals geht's links ab. Vor uns dehnt sich eine fruchtbare Ebene aus; auf den Feldern gedeihen Kartoffeln, Mais, Kohl, Lauch und Salat, geerntet von pakistanischen Landarbeitern. Nach 10 Minuten sehen wir vor uns eine eingezäunte Bauruine aus Betonpfeilern. Unmittelbar davor biegen wir links auf einen etwas weniger befahrenen Feldweg ab. Bald ist der Pinienwald erreicht. Bei einer Abzweigung ist der Waldweg nach rechts der richtige. Nach einer halben Stunde stossen wir auf ein offenes Feld, rechterhand begrenzt durch eine Zypressenreihe [4].
Wir wenden uns nach links und erreichen nach wenigen Minuten unsere Abzweigung [1]. Schon bald gelangt der venezianische Turm wieder ins Blickfeld.
Die grossartige Allee führt zum Herrenhaus.
Nun der Abstecher nach Triada
Weil die Wanderung eher kurz war, wir aber doch etwas Hunger verspüren, setzen wir uns ins Auto und fahren nach Triada (2 km). Zum Wandern wäre das zu langweilig gewesen und in Triada erwartet uns auch Interessantes.
Der Ort ist für seine geringe Grösse ungewöhnlich grosszügig angelegt. Eine Allee mit alten Pinien führt geradewegs auf ein Anwesen zu, auf ein Objekt von nationaler Bedeutung, das zur Zeit mit EU-Geldern restauriert wird. Es gehörte dem griechischen Freiheitskämpfer Nikolaos Kriezotis.
Nikolaos Kriezotis
Filletta und Alexander – oder: Aus der Traum
Mittlerweile ist der Hunger so gross, das wir uns nun doch nach einer Taverne umsehen müssen. Entlang dem Hauptplatz gibt es etliche Möglichkeiten.
Ein wunderschöner und gemütlicher Weg. Das vergammelte Taferl zu der Kapelle ist nicht mehr sichtbar, aber das Schild für die Brandgefahr ist noch vorhanden. Die Landarbeiter sind jetzt Inder und nach Auskunft einer Bauerstochter sehr gute Arbeiter und auch sehr gute Menschen. Wir wurden mit jeder Menge frischer Pistazien versorgt.