Merkel und Tsipras im Kloster
Service / Informationen
- Strecke: 13,5 km
- Höhendifferenz: 100 m
- Benötigte Zeit: ca 3 Std.
- Ausgangspunkt: Limni, Kaminos Resort
- Endpunkt: Limni, Kaminos Resort
- Schwierigkeit: Keine
Sonnenexponierte, ebene Küstenwanderung mit Bademöglichkeiten. Da grösstenteils asphaltiert, auch als Velotour geeignet. Besuchszeiten des Klosters: Im Winter 8-12, 14-17 Uhr.
Industriearchäologie und klösterliche Stille
Auf dieser Wanderung verirrt man sich garantiert nicht. Stets geht es der Küstenline entlang: Auf der einen Seite das Meer, auf der andern die Ausläufer des Kandili–Gebirges.
Wir peilen zwei ganz verschiedene Ziele an: Zuerst in Katounia, ein wichtiger Ort in der Geschichte des euböischen Bergbaus auf Magnesit, und anschliessend das liebevoll gepflegte Nonnenkloster Agios Nikolaos Galataki.
Limni und die Industrieanlagen.
Küstenverlauf nach Süden.
Agios Georgios.
Kloster Agios Nikolaos Galatakis.
Detailbeschreibung der Wanderung
Im niedrigen Kirchlein Panaghitsa.
Anfahrt vom Küstenort Limni
Der in der Antike als Elymnion bekannte Hafenort hatte sich im 19. Jahrhundert durch den Magnesitabbau in seinem Hinterland zu einem kleinen Boomtown entwickelt. Der vergangene Wohlstand spiegelt sich noch heute in manch einer schmucken Hausfassade. Im Sommer brummt heutzutage touristischer Hochbetrieb, sonst herrscht beschauliche Ruhe.
Römische Spuren finden sich in der winzigen Kirche Panaghitsa, nämlich Bodenmosaiken eines antiken Bades; dargestellt sind Fische und Meeresgetier. Weitere Mosaiken sind im kleinen Museum ausgestellt, dem ehemaligen Wohnhaus einer vermögenden Kapitänsfamilie. Gezeigt werden auch Erinnerungsstücke an die zwei limniotischen Patrioten Angelis Govios und Lela Karayiannis. Beide ehrte die Stadt mit einem Denkmal.
Govios und Karayianni
Einst Hochkamin, heute Resort.
Im Hof des Klosters Agios Nikolaos Galatakis. Die Katzen sind soeben verschwunden...
Dem Meer entlang
Wer will, kann sich die ersten 3 km ab Limni Richtung Süden ersparen und fährt mit dem Wagen bis zum Kaminos Resort, dessen Kennzeichen unübersehbar der grosse Kamin einer stillgelegten Industrieanlage bildet; bereits unterwegs sind uns eingestürzte Lagerhäuser aufgefallen.
Wir starten vom Resort zu Fuss entlang der Küste südwärts. Das Plätschern der Wellen begleitet uns; zu Beginn bemerken wir rechts der Strasse noch verrostete Pieranlagen im Wasser und links eingefallene Gebäude, die Überreste der Industrieanlagen des ehemaligen Magnesitbergbaus.
Magnesit in Euböa
Nach 10 Minuten entlang der Küste folgen wir bei der ersten Abzweigung dem braunen Wegweiser nach «Monastery of Galataki». Am schattigen Ausflugslokal vorbei steigt der auch weiterhin asphaltierte Weg nun leicht an und bietet weite Ausblicke aufs Meer und das gegenüber liegende Festland.
Nach rund einer halben Stunde leuchten rechts der Strasse die weissen Wände der Kapelle Agios Georgios auf. Der kleine Abstecher lohnt sich nicht wegen dem Kirchlein (Geschlossen!), sondern wegen der spektakulären Aussicht auf die schroffen Felsen des Kandili im Süden. Das Felsmassiv ist gesäumt von grünem Pinienwald und einem schmalen Kieselstrand. Blau leuchtet das Wasser des euböischen Golfes.
Die Strasse fällt nun wieder zum Meer ab, und wir umrunden eine Art eingezäuntes Mustergut mit Olivengärten. Es bietet sich nun die Möglichkeit auf dem Kiesstrand weiterzulaufen, was sich auf die Dauer allerdings als beschwerlich erweist. 20 Minuten nach der Kapelle Agios Georgios zeigt der Wegweiser von der Küste weg nach links bergwärts [1].
Endlich hört der Asphalt auf, und eine breite Schotterpiste steigt kurvig durch den Pinienwald bergauf. Die berüchtigten Fallwinde des Kandili, dessen Felstürme unterdessen näher gerückt sind, blasen uns entgegen. Nach einer Wegbiegung stehen plötzlich die weissen Mauern des abgeschiedenen Klosters Agios Nikolaos Galatakis vor uns.
Wer Einlass begehrt, ziehe an der Glocke!
Merkel und Tsipras
Poseidon und Nikolaus
...ladet zum Bade!
Vom Kloster zurück
Das Kloster im Rücken wenden wir uns beim Parkplatz nach links den Hang hinunter [2]. Ein schöner Weg durch duftenden Pinienwald kurvt steil zum Meer hinunter. Vor uns dehnt sich ein flacher, baumbestandene Kieselstrand; er ist jetzt in der Nachsaison menschenleer und lockt zum Bade.
Ab hier sind es dann noch 10 Minuten bis zum Punkt [1], wo wir wieder auf den asphaltierten Hinweg stossen und nun Limni zu streben.
Hallo,
schön gestaltete und informative homepage über Euböa – macht Laune mal wieder vorbeizufahren!
Auch mir hat in meinen Urlauben die landschaftliche Vielseitigkeit und die Authentizität der Insel gut gefallen…
Schöne Grüße
Helge
Diese Wanderung bildete am 19.5.2018 den Abschluss unserer achttägigen Reise auf Evia. Man kann sich heute nur noch vorstellen, wie schön der grüne Pinienwald einst war. Im Sommer 2016 ist fast der gesamte Baumbestand dem Küstenstrich entlang einem dreitägigen Waldbrand zum Opfer gefallen (https://www.nzz.ch/panorama/kurzmeldungen/waldbraende-in-griechenland-12-kilometer-feuer-auf-euboea-ld.108487).
Das gibt stellenweise auch pittoreske Bilder, die Wanderung lohnt sich nach wie vor. Etliche Gebäude, die riesigen Eukalyptusbäume bei Katoúnia und das Kloster Agios Nikoláos Galatáki mit seinen Olivenhainen konnten glücklicherweise vor den Flammen geschützt werden.
Das Kloster konnten wir nicht besichtigen, da es um diese Jahreszeit nur von 9-12 und 17-20 Uhr geöffnet ist. Dafür sind wir umso länger am schönen Strand unter dem Kloster verweilt und haben das Bad im Meer genossen.