Homer und das Magnesit

Service / Informationen

  • Strecke: 4,5 km
  • Höhendifferenz: 30 m
  • Schwierigkeit: Archäologischer Spaziergang ohne besondere Anforderungen.

Ausflug zur von Homer erwähnten antiken Küstenstadt Kerinthos und zu einer industriearchäologischen Ruine aus dem 19. Jahrhundert. Von beidem ist heute nur noch sehr wenig erhalten. Auf der gegenüberliegenden Seite des Boudouros erstreckt sich ein schöner Sandstrand.

Spaziergang in die Geschichte und Antike

Die kurze Rundwanderung führt uns zu einem von Homer in der Ilias erwähnten Stadt, nämlich zu «Kerinthos am Meer». Auch im 19. Jahrhundert diente der spezielle Ort an Fluss und Meer als Umschlagplatz für Waren aus dem Landesinnern. Heute streifen nur noch Ziegenherden über den Hügelrücken.

Der leichte Spaziergang stellt keine Anforderungen; jedoch ist wegen des stacheligen Gestrüpps dennoch festes Schuhwerk empfohlen. Möglicherweise ist der Hügelzug im Sommer stärker überwachsen als im Winterhalbjahr.

Stadthügel des antiken Kerinthos.

Dramatische Lage über Steilküste.

Blick auf Skiatos und Skopelos.

Letzte Reste der antiken Stadt.

Detailbeschreibung der Wanderung

Beim weissen Gedenkstein nach rechts.

Anfahrt

Von Mantoudi fahren wir nordwärts an die Küste. Dazu bleiben wir auf der Hauptstrasse 77 Richtung Edipsos. Einen halben Kilometer nach dem Städtchen Mantoudi biegen wir nach der Taverne Paradisos nach rechts ab. Der Wegweiser zeigt: «Ferryboat Boat F/B Skiatos/Skopelos». Gleich nach der Brücke (oder Furt bei Hochwasser) nehmen wir aber das Strässchen nach links. Dem Fluss Boudouros entlang steuern wir nun geradewegs der Küste zu. Beidseits dehnen sich Gemüsefelder aus. Bei einem weissen Gedenkstein mit Kreuz für einen Mann namens «Tsiroyannis...» stellen wir unsern Wagen rechts der Strasse ab.

Berittener Hirte mit Hunden.

Stallruine am Fuss der Akropolis.

Blick auf die Akropolis und den Olivenbaum.

Entlang dem antiken Hafenbecken

Unser Weg biegt vom Parkplatz nach rechts ab. Er ist gesäumt von Olivensträuchern; links öffnet sich eine Ebene mit Baumwollfeldern, und dahinter erblicken wir den niedern Hügelzug mit der antiken Stadt. Auf der linken Seite des Hügelzugs, über der Platanenreihe, die den Fluss Boudouros säumt, sehen wir das blaue Meer aufblitzen. Wir umrunden die Felder am Fusse des Hügels und umrunden damit vermutlich das antike Hafenbecken.

Stadt und Hafen von Kerinthos

Nach ungefähr 20 Minuten steuern wir auf ein verlassenes Stallgebäude am Fusse des Stadthügels zu. Noch vor dem Stall biegen wir nach rechts ab [1] und steigen die Senke hoch. Um einen besseren Überblick über die Situation zu erhalten, machen wir einen kleinen Abstecher rechts den Hang hinauf. Genau uns gegenüber liegt nun der höchste Punkt der Stadt, die Akropolis. Steil fallen die Klippen ins Meer hinunter, in der Ferne erblicken wir die Umrisse der beiden Inseln Skiatos und Skopelos.
Wir kehren in die Senke zurück und erklimmen auf der Gegenseite die Akropolis. In dieser Region ist auch der Eingang in die antike Stadt zu vermuten.

Häuserfront, Strassenflucht?

Lagerhaus aus dem 19. Jahrhundert.

Durch die antike Stadt

Wir steuern den einzigen Olivenbaum an, den wir sehen. Dort soll auch ein Tempel gestanden haben, von dem lediglich noch Fundamentsteine sichtbar sind. Wir wenden uns nun nach Nordwesten und streifen durch die antike Stadt. Es gibt hier keine Wege, sondern nur Ziegenpfade. Von der Stadt ist kaum noch etwas übrig geblieben. Lediglich mit viel Phantasie können wir uns die Strassen, Häuser und Tempel der einst blühenden Stadt und das Menschengewimmel darin vorstellen. Was jedoch sofort auffällt sind die vielen Scherben am Boden, auch Schlackenstücke, hin und wieder ist eine Steinreihe oder Hausecke zu erahnen.
Vielleicht begegnen wir einer Ziegenherde, die von berittenen Schäfern und ihren Hunden begleitet wird. Wir achten darauf, dass die Hirten uns bemerken und lassen der Herde in jedem Fall den Vortritt.

Bereits in der Ilias erwähnt

Am nordwestlichen Stadtende sehen wir unter uns die Flussmündung des Boudouros und auf der gegenüberliegenden Seite die Bucht von Peleki mit schönem Badestrand. Unmittelbar unter uns stehen Ruinenreste, die nicht zu Kerinthos gehören, sondern von einem Lagerhaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammen. Beim genauen Betrachten der Mauern wird offensichtlich, dass ein Teil der Bausteine aus der antiken Stadt stammen müssen. Das Magazin wurde von den beiden Kolonisten, dem Berner Charles Müller und dem Engländer Edward Noel, errichtet. Der Abhang zum Meer ist übersät mit auffällig weissen Gesteinsbrocken, vermutlich die Überreste des hier im 19. Jahrhundert verladenen Magnesit.

Ein Berner Patrizier baut in Euböa Magnesit ab

Zurück zum Parkplatz

Unterhalb der Lagerhausruine stossen wir wieder auf einen Feldweg, dem wir nach links folgen. Dem Kireas entlang erreichen wir nach einer Viertelstunde den Ausgangspunkt.

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