Durch Eichenwald zum Bergsee
Service / Informationen
- Strecke: 10 km
- Höhendifferenz: 480 m
- Benötigte Zeit: ca 3 Std.
- Ausgangspunkt: Kastaniotissa
- Endpunkt: Kastaniotissa
- Schwierigkeit: Bisweilen steiler Waldweg.
Die Wanderung führt durch jungen Eichenwald zu einem Bergsee am Nordhang des Telethrios. Die Wege sind stellenweise bachbettartig ausgewaschen, aber immer begehbar. Tavernen gibt es in Kastaniotissa.
Anfahrt
Von Istiea kommend nehmen wir die Hauptstrasse in Richtung Chalkida. Nach 1, 5 km erfolgt die Abzweigung nach Süden ins Dorf Agios Georgios, das, um Kastaniotissa zu erreichen, durchquert werden muss. Das kleine Dorf Kastaniotissa, der Ausgangspunkt für unsere Wanderung, liegt 6 km von Istiea entfernt.
In Kastaniotissa fahren wir an Kirche und Dorfplatz vorbei, immer geradeaus. Am oberen Ende des Dorfes angekommen, zweigen wir nach links ab in Richtung Galatsades. Schon nach wenigen Metern zeigt ein Wegweiser nach rechts zur Kapelle Panagia Xenias hoch. Hier lassen wir den Wagen stehen und schnüren unsere Wanderschuhe.
Feigenplantagen im Herbst.
Meeresstrasse von Orei.
Im Eichenwald aufwärts.
Idyllischer Bergsee.
Detailbeschreibung der Wanderung
Von der Strasse zur Wegkreuzung
Der Weg steigt unnmittelbar steil in den Wald hinauf. Schon bald lassen wir die letzten Pinien und Platanen hinter uns, der Eichenwald nimmt uns auf. Je nach Jahreszeit blinken die gelben, orangen oder roten Kügelchen des Erdbeerbaums aus dem grünen Gebüsch.
Erdbeerbaum
Nach einer halben Stunde und ein paar Kehren höher kommt die Kapelle der Panagia Xenia in den Blick. Sie liegt in einer Art Felsgarten; ihre zwei kleinen Glocken hängen im Geäste eines Baumes. Auf der Terrasse davor versperren junge Eichenbäume leider die Aussicht auf die Meeresstrasse von Orei und das gegenüber liegende Festland.
Weiter geht es aufwärts. Tiefe, ausgewaschene Rinnen bieten Wanderwege der ganz besonderen Art; nach starkem Regen könnte das Durchkommen etwas schwierig werden...
Bei gelegentlichen Abzweigungen halten wir uns immer links und bergwärts. Hin und wieder schweift der Blick durch eine Lücke im Eichenwald auf ein schmales Meeresband unter uns, auf eine geschichtsträchtige Wasserstrasse zwischen dem nördlichen Ende von Euböa und dem Festland. Die Meerenge vor Artemision war Schauplatz einer der ersten grossen Seeschlachten der Weltgeschichte.
Seeschlacht von Artemision
Die Bronzen vom Kap Artemision
Kreuzung [1]: Der Weg liegt hinten rechts, im Schatten.
Von der Wegkreuzung zum Bergsee
Nach etwa einer Stunde schweisstreibenden Aufstiegs stossen wir auf eine grosse Kreuzung mitten im Wald [1]. Wir nehmen nicht die Fahrstrasse unmittelbar rechts, sondern den halb verdeckten, zerfurchten Weg dahinter. Er steigt gegen rechts weiter bergan. Der Eichenwald lichtet sich dann allmählich, und es geht sich leichter. Der Weg führt nun durch dichtes Farnkraut, das im Frühling grün, im Herbst braun gefärbt ist.
Nach 10 Minuten hangparallerer Wanderung erreichen wir einen Sattel und stossen überraschenderweise auf eine schmale Lichtung rechterhand. Wir haben den höchsten Punkt unserer Wanderung erreicht [2]. Nun führt der Weg geradeaus und leicht abwärts zur nächsten Überraschung: einem kleinen, einsamen Bergsee. Schilf füllt seine Wasserfläche fast vollständig aus. Hier lässt es sich gut rasten, zum Baden ist der See jedoch nicht geeignet. Nehmen wir uns Zeit, ihn auf einem federnden Schilfteppich zu umrunden, um die besondere Atmosphäre des Ortes zu geniessen: Die Schilfhalme rascheln sanft im Wind, die Frösche quaken, sonst herrscht Stille.
Nur ungern verlassen wir diese Idylle für den Rückweg. Auf dem gleichen Weg geht es zurück und nach rund 1,5 Std. errecihen wir den Ausgangspunkt und stehen wir wieder vor unserem Wagen.
Das esch de schööön!