Der sterbende Distos–See
Service / Informationen
- Strecke: 7 km
- Höhendifferenz: knapp 150 m
- Benötigte Zeit: ca 2 Std.
- Ausgangspunkt: «Kraftort»
- Endpunkt: «Kraftort»
- Schwierigkeit: Keine. Turnschuhe genügen.
Der Distos–See ist ein reiches Biotop, leider am Verlanden. Ein markanter Bergkegel an seinem Ufer ist Standort einer antiken Stadt und einer mittelalterlichen Burg.
See, Stadt und Burg von Distos
Der Distos ist der grösste Süsswassersee der Insel und ein bedeutendes Vogelschutzgebiet. Sichtbar ist lediglich ein wogendes Schilfmeer. Der Hügel an seinem Ostufer besitzt eine erstaunlich regelmässige Kegelform und bildet zusammen mit dem See eine einzigartige Siedlungskammer.
Unsere Wanderung führt entlang dem Westufer des Sees, dauert etwa eine Stunde, kann aber leicht verdoppelt werden. Jedoch ist es nicht möglich den See ganz zu umrunden. Und auch die Ersteigung des Burghügels wird durch eine dichte Macchia erschwert.
See und Stadtberg von Distos.
Detailbeschreibung der Wanderung
«Kraftort» und Parkplatz.
Anfahrt
Von Eretria aus fahren wir auf der Hauptstrasse etwa 35 km ostwärts. Dabei lassen wir Amarinthos, Aliveri und Krieza hinter uns. Bald nach Krieza senkt sich die Strasse und die tellerförmige Distos-Ebene kommt in den Blick. Weiter entlang an deren Ostrand stossen wir nach knapp 8 km auf einen Wegweiser nach rechts, Richtung Porto Boufalo. Nach 3,2 km sehen wir rechts der Strasse eine Kapelle und eine Trafostation. An diesem veritablen «Kraftort», wo die sakralen und elektischen Ströme fliessen, stellen wir unseren Wagen ab.
Irland? Schottland? – Griechenland!
Für einmal Kühe und nicht die üblichen Ziegen.
Zum See
Von der Kapelle aus geht der Feldweg Richtung Norden, geradewegs auf eine Senke zwischen zwei Hügelzügen. Sanft gewellte Hänge und durch niedrige Steinmauern begrenzte, jetzt im Frühling grüne Weiden erinnerten uns an Irland; ein vorerst noch sanfter Nieselregen verstärkte den Eindruck.
Nun bemerken wir auch, wo der elektrische Strom für den «Kraftort» erzeugt wird: Auf den Hügelkämmen ringsum stehen reihenweise die Windrotoren.
Nach 10 Minuten stossen wir auf eine Abzweigung; wir halten uns rechts, der Weg steigt leicht an und nach wenigen Schritten öffnet sich unter uns die Ebene mit dem Distos-See.
Distos, der verlandende See
So ginge es weiter - ohne Regen...
Der Weg senkt sich zum See hinunter. Im Frühling wandert man durch ein buntes Blumenparadies. Vom See selber ist das Wasser lediglich dem Ufer entlang sichtbar, dahinter dehnt sich eine dichte Schilffläche aus, soweit das Auge reicht. Die Luft ist erfüllt vom Quaken der Frösche, wir sehen Reiher und Enten auffliegen.
Schon lange ist uns der Hügel auf dem gegenüberliegenden Ufer aufgefallen, seine perfekte Kegelform verändert sich während unserer Wanderung kaum. Auf seiner Spitze erkennt man die Mauerreste eines mittelalterlichen Wohnturms. Zu sehen gäbe es dort noch viel mehr.
Distos, die unnahbare Stadt
Allmählich entfernt sich der Weg vom Ufer, steigt in Kurven leicht an und erreicht einen Olivenhain. An einer Abzweigung haben wir beschlossen, weil der stürmische Regen zu heftig wurde, umzukehren. Man kann die Wanderung aber beliebig fortsetzen, kehrt aber stets auf dem gleichen Weg zurück.
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