Makaronada à la Evia

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In unserer Stammtaverna Bakoutis, die gleichzeitig eine Metzgerei ist, haben wir oft beobachtet, wie die Gäste weisse, nur mit Käse bestreute Spaghetti bestellten und diese mit grossem Genuss verspeisten. Wir wunderten uns, das musste doch ein wenig trocken sein... Bis wir uns eines Tages diese Makaronada selber bestellten. Das Gericht war sehr lecker, allerdings nichts für Linienbewusste! Die Spaghetti waren umhüllt von einem öligen, hellbraunen, krümeligen Etwas, das wir nicht definieren konnten. Zuerst schien es uns von der Konsistenz her wie mit ihrer braunen Haut gemahlene Haselnüsse oder Mandeln, hatte aber überhaupt nicht den entsprechenden Geschmack. Es musste doch ein Käse sein, der aber nicht schmolz. Das nächste Mal baten wir den Wirt Vassilis, in der Küche zusehen zu dürfen, wie diese für Euböa typische Speise zubereitet wird.
Man kocht die Spaghetti al dente und stellt sie bereit. In einer Gusseisenpfanne wird Olivenöl erhitzt, bis es eine goldbraune Farbe annimmt (Achtung: sehr heiss!), dann wird – das ist wichtig – löffelweise (oder je nach Menge mit einer Kelle) Öl entnommen, sofort ein wenig geriebener Käse, ein trockener Mizithra, eingestreut und das Gemisch über die Spaghetti geleert. Der Käse saugt das heisse Öl auf und wird stellenweise hellbraun, schmilzt aber nicht. Das muss alles ziemlich schnell geschehen, bevor das Öl in Brand gerät!
Der griechische Mizithra ist ein harter, nur schwach gesalzener Schaf- oder Geisskäse, den es geschmacklich in milden bis eher streng schmeckenden Varianten gibt.
Da wir das heisse Öl ein wenig scheuen und auch keine entsprechende Pfanne besitzen, haben wir das Gericht nie selber ausprobiert, in Zukunft aber öfter bestellt. Zum Nachtisch wird ein Gläschen Tsipouro empfohlen...

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